Weiterer Sieg für Deggendorfs Handballer

HC entscheidet ereignisreiche Partie in Dachau mit 23:29 für sich – jetzt gibt‘s das Endspiel im Derby

Dieser Handballabend wird wohl einigen Deggendorfern noch lange im Gedächtnis bleiben. In einer hitzigen und hart geführten Partie sorgten zahlreiche Aufreger für ein unvergessliches Spiel, das der HC Deggendorf letztendlich mit 23:29 für sich entscheiden konnte und sich somit das Endspiel um den Klassenerhalt erkämpft hat. Ausgerechnet im Derby gegen die SSG Metten können die Deggendorfer dann den für fast nicht mehr möglich gehaltenen Klassenerhalt perfekt machen. 

Aber zurück zum Spiel gegen den ASV Dachau, bei welchem sich die Ereignisse während und nach dem Spiel teilweise überschlugen. Mit einer ordentlichen Portion Mut reisten die Männer von Coach Milan Sedivec an. Die letzten beiden Spiele konnten klar gewonnen werden und somit hatte man in Sachen Klassenerhalt noch alles selber in der Hand. Dass jetzt mit Dachau nochmals ein deutlich stärkerer Gegner warten würde, war allen bewusst. Jedoch laß sich das Kaderaufgebot der HCler auf dem Papier auch ganz passabel. Bis auf Aaron Zaglauer waren wieder alle Spieler der Vorpartie gegen die HG Ingolstadt mit dabei, Trainer Sedivec konnte also aus den vollen Schöpfen und einen qualitativ top besetzten und tiefen Kader aufbieten. Aber auch die Gastgeber waren heiß auf das Match, wussten dass sie womöglich auch noch in den Strudel des Abstiegs gezogen werden konnten. 

Bereits vor dem Spiel schon die ersten „Panne“, da aufgrund eines Fehlers im Spielbericht die Partie fast mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde. Dass dies ein äußerst körperbetontes und aufopferungsvolles Spiel werden würde, zeigte sich relativ schnell. Bereits nach 24 Sekunden kassiert Helber die erste zwei Minuten Zeitstrafe nach einem rabiaten Foul, die Dachauer nutzten dies sofort. Rohmert per Strafwurf und der gut aufgelegte Fabian Freibauer mit den ersten beiden Treffern für den ASV, ehe jedoch Poek und der ebenfalls toll aufgelegte Milan Sedivec jun. den Spielstand egalisieren (2:2, 3. Minute).

Es entwickelte sich ein temporeiches und schön anzuschauendes Handballspiel, dass jedoch immer wieder durch starke Physis geprägt wurde. Unglücklicherweise dann der erste Schock für die Hausherren, als sich ihr Kreisläufer im Zweikampf bei einem Sturz auf die Schulter jenige auskugelte. Das frühe Aus für einen der gesetzten Spieler der Dachauer, die kurze Zeit später den nächsten herben Rückschlag hinnehmen mussten. Nach dem körperbetonten Einsteigen von Pich gegen den etatmäßigen Rückraumshooter der Dachauer landete dieser Unglücklich und verletzte sich schwer am Kniegelenk. Auch für Ihn war leider die Partie Mitte der ersten Halbzeit berteits gelaufen. Wir wünschen an dieser Stelle beiden Spielern eine schnelle Genesung., so Fritz Helber.

Schwer zu verkraften für den ASV, der bis dahin das Spiel optisch dominierte und immer wieder durch schöne Angriffe vorlegte. Allerdings stimmt bei den Deggendorfern zur Zeit die Stimmung und der Einsatz. Immer wieder konnten sie sich Bälle in der Deckung um Pich/Helber erkämpfen oder der erneut top agierende Schlussmann Blöchinger parierte.

Werner Blöchinger; Archivbild Harry Rindler

So konnten die Gäste den Abstand immer wieder verkürzen. Da die Hausherren sehr offensiv gegen den Topscorer der HCler Michel Poek agierten, waren es diesmal vor Allem Jan Stengl, Milan Sedivec, Jakob Stubhahn oder Valentin Lotos die sich sehenswerte Treffer erarbeiteten.

In der 20. Spielminute gelang den Deggendorfern nach einem schnellen Angriff erstmals über Tom Aigner die Führung (10:11).

Tom Aigner; Archivbild: Harry Rindler

Das Spiel jedoch weiterhin sehr körperbetont. Fast im Wechsel erscheinen im Spielverlauf Tore und Strafen auf beiden Seiten, die Partie auch aufgrund dessen sehr ausgeglichen. Die Deggendorfer jetzt mit dem Momentum und den Aufwind, vergrößern den Vorsprung durch Stengl und Sedivec sogar auf 10:13. Die Dachauer reagieren mit einem Timeout, das umgehend fruchtete. Schnell geichen sie wieder auf 14:14 aus, ehe Setlik mit einem tollen Treffer den Halbzeitstand von 14:15 markiert. Die Donaustädter zeigten sich erneut von ihrer besten Seite, kämpften leidenschaftlich gegen die gut besetzten Dachauer an. Sedivec ermunterte beim Pausentee seine Spieler zum weitermachen, die Stimmung und der Einsatz müssen auch in Hälfte zwei nochmals genauso aufs Parkett gebracht werden. 

Jedoch war zu Beginn des zweiten Abschnitts bei beiden Teams erstmal etwas Sand im Getriebe. Ganze fünf Minuten dauerte es bis Stubhahn den ersten Treffer erzielte. Der HC weiter mehr am Drücker, vergrößert den Abstand durch Setlik und Stubhahn auf 15:19 (38. Minute). Dann folgte die nächste kuriose Szene. Nach einem normalen Zweikampf hatten sich Lotos und Freibauer etwas zu gerne und wollte sich in der Hitze der Partie nicht mehr loslassen. Die Echinger Schiris ahnden dies rigoros und stellen beide Akteure mit einer Zeitstrafe vom Feld. Bitter für die Hausherren, denn für Freibauer bedeutete das die rote Karte aufgrund einer dritten Zwei-Minuten-Strafe. Jetzt hatte Dachau auch noch den letzten starken Akteur ihrer Startaufstellung verloren, die Bank lichtete sich zunehmend. Der ASV versuchte sich nun mit letzter Kraft nochmals aufzubäumen, jedoch vergeblich. Zu kompakt stand die Deggendorfer Abwehr nun mit Denis Detlaf zwischen den Pfosten.

HC Deggendorf Torhüter Denis Detlaf; Archivbild Harry Rindler

Und vorne konnte man die gegnerische Deckung immer wieder durch schöne herausgespielte Angriffe umgehen und netzte ein ums andere Mal ein. Beim Spielstand von 18:25 zehn Minuten vor dem Ende, war der Sack aus Sicht der Deggendorfer schon so gut wie zu. Maximal auf sechs Treffer konnten die Gastgeber nochmals verkürzen, jedoch verkrafteten sie den Verlust ihrer Akteure nicht. Unschön dann zudem dass die Dachauer ihren Frust dann verbal an den Schiedsrichtern los wurden, weswegen dann auch noch Maxi Hauß die rote Karte von den Referees kassierte. Ein heiß geführter Kampf geht somit schlussendlich mit 23:29 an den HC Deggendorf, schade nur dass auch nach dem Spiel noch einige Wortgefechte und unschöne Szenen geschahen. 

Nichts desto trotz wahrt sich der HC Deggendorf somit die Chance auf den direkten Klassenerhalt in der Bezirksoberliga Altbayern. Entscheidend dafür ist dann der Ausgang der nächsten Partie.

Im heiß ersehnten Derby gegen die SSG Metten können sich die HCler dann mit einem Sieg in der Liga halten. 

Für Deggendorf spielten: (Tor) Blöchinger, Detlaf, Eberhardt, (Feld) Lotos(6), Stengl(5), Sedivec(5/1), Stubhahn(4), Setlik(4), Poek(4), Aigner(1), Pylipp, Pich, Grill und Helber.