Knallharte Ernüchterung beim HCD
Deggendorfer geraten gegen Pfarrkirchen unter die Räder – auch Damen verlieren ihre Heimpremiere
Wer vielleicht am Anfang der Saison gedacht hatte, dass der HC Deggendorf durch den freiwilligen Abstieg wieder umgehend um den Aufstieg mitspielen würde, wurde spätestens am vergangenen Samstag eines besseren belehrt. Gegen den bis dato Tabellenletzten aus Pfarrkirchen brach man nach circa 15 Minuten komplett auseinander und wurden über manche Strecken vom Gegner regelrecht vorgeführt. Ratlosigkeit bei den Spielern, wie beim Trainer.
Klar könnte man jetzt wieder über die aktuelle Kadersituation diskutieren. Mit Helber, Gasz und Roth fehlen mittelfristig feste Stützen, auch Detlaf, Pasha und Tiefensee mussten passen. Jedoch war es in der Vorwoche gegen die HSG Straubing nicht zwingend anders. Coach Klaus Meinberger griff daher wieder auf die „jungen Wilden“ zurück. Und wenn man einen Blick auf Seiten der Rottaler wirft, waren jene nicht zwingend besser aufgestellt. Mit gerade einmal zwei Auswechselspielern reiste die Truppe von Spielertrainer Jens Tartler an, die durch ihre Position im Tabellenkeller früh in der Saison unter Zugzwang standen.
Die Fans in der Comenius-Halle sahen aber zunächst einen furiosen Start ihrer Farben. In der offensive setzte man genau das um, was Meinberger vor dem Spiel seinen Jungs als taktische Anweisung mitgab. Durch schöne Spielzüge und über einen konsequenten Abschluss gelang es über Baumann, zweimal Buchner und Tropmann schnell mit 4:1 in Front zu gehen (8. Minute). Und auch in der Defensive fand man zu Beginn guten Zugriff auf den Angriff der Pfarrkirchener. Nach 12 Minuten zeigt die Anzeige einen Spielstand von 7:3, der Gast reagiert mit einer Auszeit. Die Heimmannschaft voller Euphorie. Genauso hatte man sich die Premiere vor heimischen Publikum vorgestellt, alles lief wie geschmiert.

Was mit der Meinberger-Truppe während dieser Auszeit passierte, ist wohl vielen immer noch ein Rätsel. Die Donaustädter nun komplett entgeistert auf dem Parkett. Vorne agierte man nun zu hektisch, scheiterte Reihenweise mit glasklaren Torchancen an Gäste-Keeper Rico Kober. Und die Nervosität in der Offensive färbte umgehend auf den Deckungsverbund ab. Nun fand man so gut wie keinen Zugriff mehr auf den gegnerischen Angriff. So war es nun ein leichtes für Tartler, Birnthaler, Saleh und Co. frei vorm Deggendorfer Gehäuse aufzutauchen und ihre Möglichkeiten in Zählbares umzuwandeln. Über die Spielstände 9:7, 10:10 und 12:13 schafften es die TuSler bereits noch vor der Halbzeitsirene in Führung zu gehen und das Spiel zu drehen. Meinberger versuchte in der Halbzeitansprache seine Jungs nochmals wach zu rütteln und ihnen den Ratschlag mit auf den Weg gibt, dass man nur das selbe Spiel wie in den ersten zehn Minuten umsetzen müsse.
Doch zurück auf der Platte verflog beim Trainer, genauso wie bei den Zuschauern, wohl schnell jegliche Hoffnung auf eine Besserung. Die Heimmannschaft fing sich nicht mehr, machte leider genau da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. In der Verteidigung fand man keine Mittel mehr gegen die solide aufspielenden Gäste, die nun auch vermehrt aufgrund von fehlender Kommunikation auf Seiten des Deggendorfer Mittelblocks einfach über ihren Kreisläufer zum Abschluss kamen. Un vorne fand man nach wie vor gefallen daran, hochkarätige Torchancen ungenutzt zu lassen. So zogen die Gäste Tor für Tor davon, während die HCler es ihren Fans gleichtaten und mehr oder weniger nur zuschauten. Spätestens Mitte der zweiten Halbzeit war gefühlt der Drops bereits gelutscht, auch wenn die Pfarrkirchner sich bis dato „nur“ eine 5-Tore-Führung herausgespielt hatten. Doch da wussten wohl bereits alle Beteiligten, dass es nicht mehr zu einem Deggendorfer Aufbäumen kommen würde. Meinberger nutze nun die Möglichkeit und gab den jungen Spielern wie Gleich, Heuer und Thanner nun noch die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Leider konnten sie auch nicht mehr verhindern, dass es über die Zwischenstände von 17:24 und 19:27 letztendlich 21:28 zugunsten der Gäste aus dem Rottal stand.

Zunächst viel Ratlosigkeit bei den Deggendorfern, die nun eine Woche Zeit haben, diese herbe Niederlage abzuschütteln und sich auf das nächste Spiel zu fokussieren. Gegen den VfL Waldkraiburg muss man dann dringend ein anderes Gesicht zeigen, wenn man nicht erneut unter die Räder kommen will.
Für Deggendorf spielten: (Tor) Eberhardt, Blöchinger, (Feld) Buchner M.(6/2), Lotos(5), Tropmann(5), Grill(2), Baumann(1), Heuer(1), Gleich(1), Thanner, Zaglauer, Buchner J. und Czisch.
Die Bildergalerie:

































HCD Damen
Mit gemischten Gefühlen begrüßten die Damen des HCD am vergangenen Samstag die Damen des TSV Wartenberg auf heimischen Boden. Die Wartenbergerinnen, die laut Tabelle nur einen Platz vor den HCD-Damen belegen, sind ein zu schlagender Gegner.
Jedoch sind die Deggendorfnerinnen durch die Verletzung von Katrin Ecklreiter im letzten Spiel gegen den TSV Taufkirchen/Vils und die immer noch verletzen Köck Geschwister nicht vollständig besetzt. Die Deggendorferinnen konnten somit nur mit einer einzigen Auswechselspielerin antreten.
Trotz der anfänglich angespannten Stimmung im Team, startete die junge Damenmannschaft stabil in die erste Halbzeit. Jedoch kämpfte man immer wieder mit der guten Leistung der Kreisläuferin, Lisa Haußer vom TSV, die ein um das andere Tor erzielen konnte. Zur Halbzeit stand ein 9:13 auf der Anzeigetafel.

Die Gäste aus Wartenberg starteten die zweite Halbzeit mit schnellen Angriffen. Hier macht sich die geringe Anzahl der vorhandenen Spielerinnen beim HCD bemerkbar und die Tordifferenz stieg zu Gunsten des TSV. Beim Ertönen der Schlusssirene stand es 20:28 für die Gäste aus Wartenberg.
Es spielten: (Tor) Alina Skor, Carina Greil (Feld) Anna Freundorfer (3), Julia Freundorfer, Anna-Lena Schörrig, Thyra Köck (6), Karolina Ebner (5), Christina Grimm (1), Veronika Brem (5)