SSG Metten – Glücklos in Oberbayern

SpVgg Altenerding dominiert SSG-Handballteams in vier Ligaspielen –  Oberliga-Damen und – Herren unterliegen trotz guter Auftritte

Metten –  Für vier Mettener Handballteams war der vergangene Samstag am Schluss so rabenschwarz wie das benachbarte Erdinger Moor. Gegen Gastgeber SpVgg Altenerding gab es durchweg Niederlagen, eine schmerzhafter als die andere. Die Herren verloren 22:26, die Damen 26:32, die Herren II 27:42 und die C-Junioren 31:32. Zuhause in Metten triumphierten die B-Junioren im Landesliga-Match über den SV Anzing souverän mit 37:29,  blieben die D-Junioren beim Mettener Punktspielturnier Ligaprimus in der Bezirksliga Ostbayern und unterlagen die Damen II überraschend mit 19:30 gegen den Lokalrivalen TV Landau.

Erkenn- und hörbar war es keine Ausrede: Infolge einer internen Erkältungswelle ging die halbe Mettener Herren-Mannschaft geschwächt und mit tropfender Nase in die mit Spannung erwartete Oberliga-Partie gegen Ex-Landesligist SpVgg Altenerding. Die Diagnose von Cheftrainer Walter Steininger: „Leider war der geforderte kühle Kopf verschnupft.“ Denn sonst wären zwei Pluspunkte drin gewesen, so sein Fazit nach dem Spiel. Die zahlreichen nach Oberbayern mitgereisten SSG-Fans übersahen gnädig die anfangs ungewöhnlich hohe Fehlerquote im Passspiel der Steininger-Truppe. 

Stattdessen begeisterten sie sich am Tempospiel der Klosterer und an den atemberaubenden Paraden von Tormann Hias Elgeti, der wieder einmal als Strafwurf-Killer den Gegner entnervte. Mettens Keeper-Legende konnte sich seinerseits auf eine kämpferische Leistung mit der insbesondere erneut stabilen  Defensive unter der Regie von Abwehrchef Patrick Sigl verlassen. Doch dann begannen Altenerdings Torwart Otto Donaubauer seinen Kasten ebenso zu vernageln und seine Vorderleute unter Nutzung Mettener Fahrlässigkeiten in ersten und zweiten Angriffswellen die Führung zu erzwingen, was aber misslang (siehe oben).  

Tormann „Hexer“ Hias Elgeti

Währenddessen schien die Erkältungswelle unter den Klosterern weiter zu wirken. Coach Steininger sah zwar gut begonnene Stoßbewegungen, die jedoch viel zu häufig abgebrochen wurden und in Einzelaktionen mit Fehlwürfen oder Ballverlusten endeten.  Altenerding agierte auch nicht  besser – mit der Folge, dass zur Halbzeit lediglich ein 11:11 angezeigt war. Nach Steiningers Gardinenpredigt kam die SSG mit besserer Spielübersicht und in der Folge mit schnellen Angriffen aus der Kabine.  Ab der 39. Minute allerdings ging dem Oberligist aus Metten  erkennbar die Luft aus und die Hausherren gewannen Oberwasser. Ab der 55. Minute versuchte Metten, das Ruder herumzureißen. Jan Matoušik, Vincent Muhr und Jan Friedrich legten noch einmal auf, vergebens. Altenerding machte beim 26:22 den Sack zu und zieht damit in der Tabelle an der SSG vorbei. Walter Steininger in seinem Fazit: „Ärgerliche Niederlage, weil wir doch dringend  noch Punkte brauchen, um für Sicherheit im Abstiegskampf zu sorgen.“

So spielte die SSG:

Tor: Stefan Kraus, Hias Elgeti;

Feld: Matoušik, Režábek, Milý, Huml, Muhr, Friedrich, Primbs, Klima, Schwab, Sigl;

Die Tore warfen: Jan Matoušik (7 Tore), Jakub Režábek (3), David Huml (1), Vincent Muhr (3), Jan Friedrich (2), Sebastian Klima (3), Patrick Sigl (3).

Das nächste Spiel: Samstag, 18.März, 17 Uhr, Heimspiel gegen den SC Eching.

Begleitet von sehr gemischten Gefühlen ob der argen Personallage mussten Mettens Damen ab Anpfiff fast in Deckung gehen vor den überfallartigen Angriffen der Altenerdingerinnen, die es gegen den Angstgegner aus Metten gleich wissen wollten. Folge: Nach 16 Minuten hieß es 7:3 für Altenerding, das sich anschließend beherzt angreifenden Klosterinnen gegenübersah. Mettens Offensive sollte sich auszahlen: Kurz vor Seitenwechsel verkürzte eine erneut gut aufgelegte Alexandra Venus auf 10:11.  Auch in der 2. Hälfte ließ die SSG nicht locker. In einem von sportlicher Härte (vier 7-Meter-Strafwürfe in acht Minuten) begleiteten Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Mettens Ramona Achatz mit zwölf Treffern als Goalgetterin des Spiels glänzte, blieben die Gäste bis zum 18:17 in Minute 40 in Schlagweite.

Ramona Achatz

Dann begannen bei den Mettener Damen die Kräfte und in Folge die Konzentration zu schwinden. Altenerding legte Tor um Tor auf und markierte knapp sieben Minuten vor Schluss das 27:20. Jetzt erwachte bei den Schützlingen des Trainer-Gespanns Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima der aus vielen Partien auch von den Altenerdingerinnen gefürchtete SSG-Kampfgeist: 67 Sekunden vor Abpfiff das 26:30 durch die unermüdliche Alexandra Venus. Auch in einer solch knappen Zeit können im rasanten Handballsport Spiele noch gedreht werden.  Doch die Kraft reicht nicht mehr. Altenerding beendet das Match glücklich mit 32:26, Metten bleibt auf Liga-Rang vier und hofft, dass sich für die drei verbleibenden Saisonspiele  das Lazarett wenigstens etwas lichtet.

So spielte die SSG:

Tor: Tanja Kraus, Elena Joachin;

Feld: Klima, Bühler, Staudinger, Steininger, Achatz, Zeqiri, Venus, Klein, Stadler, Tragl,   

Die Tore warfen: Vanessa Klima (1 Tor), Lena Steininger (4), Manuela Staudinger (1), Ramona Achatz (12/ davon 6 verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Kaltrina Zeqiri (2), Conny Klein (1), Alexandra Venus (5).

Das nächste Spiel: Sonntag, 19. März, 14 Uhr, Auswärtsspiel gegen den TSV Eintracht Karlsfeld.

Berichte: David Huml / Peter Dermühl / Walter Steininger