Mettens Handballer geraten gegen den SC Eching unter die Räder
Mettener Trauerspiel nimmt böses Ende
Geschrieben von Milena Niewöhner, David Huml, Walter Steininger, Der Klosterer
Oberliga-Handballer geraten gegen den SC Eching zuhause mit 23:37 unter die Räder – Damen unterliegen HC Donau/ Paar II 23:29 – Klare Siege der Damen-Reserve und der C-Jugend
Am Ende waren sogar die Spieler des SC Eching ziemlich fassungslos. Die Oberbayern hatten die hochgehandelten Klosterer in deren Halle völlig unerwartet mit 37:23 entzaubert. Fast gleichzeitig verpasste knapp 150 Kilometer donauaufwärts die Landesliga-Reserve des HC Donau/ Paar den ebenfalls erfolgreich in die neue Saison gestarteten SSG-Damen eine 29:23-Abreibung. Die Ehre der Mettener Farben retteten zumindest die 2. Damen sowie die Mädchen und Burschen der C-Jugend mit zum Teil deutlichen Siegen.
Beide Seiten mussten noch lange nach Abpfiff um Fassung ringen. Die Akteure des Sport-Club Eching brachten teilweise nur noch ein rauschhaftes „Wahnsinn“ hervor, die Oberliga-Herren der SSG Metten aber zogen sich mit hängenden Köpfen eher wortlos in ihre Kabine zurück. Das war passiert: In den Trainingsphasen vor der Partie hatte Cheftrainer Walter Steininger die Seinen nach eigenen Worten „gut auf den favorisierten Gegner eingestellt, mit dem nach den schwächeren Auftaktgegnern die Saison eigentlich erst jetzt beginnt.“ Doch sie begann furchterregend. Nach gut 16 Minuten waren die Hausherren bereits mit 2:12 ins Hintertreffen geraten.
Der entsetzte Mettener Anhang hatte bis dahin auf SSG-Seite dieses Trauerspiel gesehen: Serien unerklärlicher Fehlpässe, vergebene Strafwürfe, ausgelassene Großchancen in Verbindung mit harmloser Deckungsarbeit. Die Handballer aus dem nördlichen Münchner Speckgürtel nahmen dankend an und setzten die Demontage der Klosterer ungehindert fort. Coach Steininger konnte schon zur Halbzeit eine Art Schlussbilanz ziehen: „Während die Körpersprache bei Metten weiterhin nichts Gutes verriet, wurde die Brust der Gäste immer breiter.“
Tatsächlich waren die Hausherren in keiner Phase zu einer Trendwende fähig. Niemand fand zu seiner Normalform; bis auf Tobi Rümmelein, als Jugendspieler zusammen mit Paul Roscher erst spät für die Begegnung nominiert. Er brachte etwas frischen Wind in das Mettener Spiel. Zumindest einen Pluspunkt konnten sich die Gastgeber gut schreiben. „Aus unserer mannschaftlichen Geschlossenheit heraus haben wir nie unseren Kampfeswillen verloren und uns bis zum – bitteren – Ende durchgebissen,“ gab Rückraum-Akteur David Huml zu Protokoll.
Gleich nach der Partie wollte Steininger ein „Trauma namens Eching“ gar nicht erst entstehen lassen. „Nach der Analyse wird das Spiel abgehakt. Wir haben nicht mehr als zwei Punkte verloren und die standen ohnehin nicht auf der Liste,“ bremste der Coach die Emotionen herunter. Oberbayerisch euphorisch hingegen Echings Trainer Thomas Gentgen, der die therapeutische Wirkung des Triumphes betonte: „Das Team … konnte zudem den jahrelangen ‚Auswärtsfluch‘ in Metten besiegen.“
So spielte die SSG:
Tor: Hias Elgeti, Stefan Kraus, Maxi Bürger;
Feld: Květoň, Matoušik, Huml, Roscher, Muhr, Rümmelein, Sedlmeier, Graf, M. Elgeti, Schwab, Sigl.
Die Tore warfen: Karel Květoň (6, davon zwei verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Jan Matoušik (3), David Huml (4), Tobias Rümmelein (4), Florian Sedlmeier (3/2), Marvin Graf (2), Patrick Sigl (1).
Das nächste Spiel: Samstag, 21. Oktober, 17 Uhr, Heimspielspiel gegen die SpVgg Altenerding (das Auswärtsspiel am 14.10. gegen den MTV Pfaffenhofen wurde auf den 06.04.2024 verschoben).
Zuhause bravourös gestartet, jetzt auswärts mit Niederlage beim Aufsteiger gelandet: So sieht die Auftaktphase der Mettener Oberliga-Damen zu Saisonbeginn aus. Bei der Landesliga-Reserve des HC Donau/ Paar (ein Zusammenschluss der HG Ingolstadt und der MBB SG Manching) standen sich die Schützlinge des Cheftrainergespanns gleich zu Beginn selbst im Weg. Nach gut fünf Minuten lagen die Gäste, die ohne Hanna Brinkmann und Kaltrina Zeqiri antreten mussten, bereits mit 0:6 Toren im Hintertreffen.
Parallelen zur Spielweise der Herren, die zuhause gegen den SC Eching am Untergehen waren, ließen sich im Nachhinein feststellen: notdürftige Abwehrarbeit, in der Offensive kein Spielfluss, Fehlwürfe und jede Menge technischer Fehler. Nach Auszeit und Ermahnung durch die beiden Übungsleiter begann sich Metten langsam an den HC heranzutasten. Mit Erfolg: Die Gäste kamen kurz vor dem Ende der ersten Hälfte zum 13:14 Anschlusstreffer.
Die Kabinen-Gardinenpredigt des Trainer-Duos mit der Bitte um mehr Dynamik und Konzentration im Spiel zeigte nach Wiederanpfiff allerdings nur kurz Wirkung. Gerade einmal fünf Minuten konnte Metten noch mithalten, dann ließen die Gastgeberinnen die SSG über ein 27:20 in der 51 Minute bis zum endgültigen 29:23 hinter sich. Eine etwas angefressene Übungsleiterin Kerstin Scheichenzuber: „Ständig einem Rückstand hinterherzulaufen, ist natürlich ebenso nervig wie die Erkenntnis, dass das Team selten in der Lage war, seine Fähigkeiten aufs Parkett zu bringen.“
So spielte die SSG:
Tor: Antonia Holmer, Tanja Kraus;
Feld: Klima, Gäck, Blüml, Haimerl, Steininger, Achatz, Kuen, Venus, Stadler, Niewöhner.
Die Tore warfen: Vanessa Klima (1 Tor), Paula Gäck (2), Sophia Haimerl (10) , Lena Steininger (2/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Ramona Achatz (4/1), Nina Kuen (1), Alexandra Venus (2), Milena Niewöhner (1).
Das nächste Spiel: Sonntag, 15.Oktober, 17 Uhr, Heimspiel gegen den TV Altötting.
Die weiteren Ergebnisse: Damen II, Bezirksklasse Ostbayern: TV Landau – SSG 14:19 (7:12); Herren II, Bezirksklasse Ostbayern: SSG – TV Eggenfelden II 45:31; Jugend: C-Juniorinnen, Bezirksübergreifende Oberliga (ÜBOL):SVA Palzing – SSG 9:13 (4:10); C-Junioren, Bezirksübergreifende Bezirksliga (ÜBL): SSG – HSG Straubing 2008 41:4 (20:2).