Den Burghausenern die Hosen ausgezogen

HCD ringt Landesligareserve nieder – Jugendteams verlieren knapp

Erneut feiern die zahlreich erschienenen Fans des HC Deggendorf nach der Sirene ihre Mannschaft. Mit einer vor Allem im Rückraum dünnen Personaldecke konnte man am vergangenen Sonntag mit viel Leidenschaft und Kampf eine stark aufgestellte Gästemannschaft aus Burghausen letztlich mit 26:22 besiegen. Damit sammelt der HC nach dem Sieg gegen den Tabellenführer aus Landshut die nächsten Big-Points und positioniert sich nun in der Tabelle deutlich besser für die bevorstehenden Aufgaben. 

Coach Meinberger hatte im Vorhinein sicher die ein oder andere Sorgenfalte auf der Stirn. Mit Roth, Gasz, Buchner und Tropmann fehlte annähernd der komplette Rückraum und zusätzlich wichtige Stützen in der Defensive. Zudem musste dann auch noch Emil Baumann kurzfristig krankheitsbedingt passen. Zwar war der Kader des HC trotzdem quantitativ gut besetzt, jedoch fehlten vorrangig die eingespielten Akteure, die jungen Nachwuchsspieler mussten also definitiv in die Presche springen. Erfreulich für das Team war das Blitz-Comeback von Jakob Stubhahn, der nach einer längeren Verletzungspause als Ergänzungsspieler zum Team zurückkehrte. Nichts desto trotz musste auch Fritz Helber nach längerer Verletzungspause wieder im Angriff ran, ebenso startete Stubhahn neben Leitwolf Valentin Lotos.

Jakob Stubhahn

Die ersten kuriosen Szenen gab es jedoch bereits vor dem aufeinandertreffen der beiden Teams auf der Platte. Die Gäste aus der Industriestadt waren ohne Trikots angereist und starteten deswegen mit ihrer Funktionsunterwäsche in eine hart umkämpfte Partie. Trotz der gewöhnungsbedürftigen Ausrüstung, waren die Gäste leider alles andere als zu unterschätzen. Mit den Gebrüdern Kalchauer, Biedersberger und Langenfaß standen erfahrene Handballer auf der Platte, die auch bereits in der Landesliga-Mannschaft ihre Einsatzzeiten hatten. 

Dadurch wollten sich die Gastgeber nicht beirren lassen und starteten selbstbewusst in die Partie. Und der Begriff „selbstbewusst“ traf an diesem Tag vor Allem auf einen Akteur nur allzu treffend zu: Kapitän Valentin Lotos erwischte einen absoluten Sahnetage. Immer wieder suchte er mit Tempo die freien Lücken in der Defensive von Wacker und legte mit drei Treffern am Stück gleich mal richtig vor.

Kapitän Valentin Lotos

Doch auch die neu formierte Deggendorfer Deckung brauchte noch etwas Eingewöhnungszeit, weshalb auch die Burghausener immer wieder zu Treffern kamen. Doch auch der HCD Schlussmann in Person von Dennis Eberhardt erwischte erneut, wie bereits in der Vorwoche, einen richtig guten Tag und entschärfte alleine in der ersten Halbzeit knapp 50% der gegnerischen Wurfversuche. Die Hausherren rotierten früh, brachten teilweise mit Pasha und Grill gesetzte Außenspieler im Rückraum. Doch auch diese sollten ihre Aufgabe bravourös meistern und agierten klasse als Torschützen oder Vorbereiter. Und auch Rückkehrer Stubhahn zeigte sich gewohnt souverän von der Strafwurflinie, als wäre er nie weg gewesen. In einer tollen Bezirksliga-Partie entwickelte sich somit ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Seiten schöne Treffer erzielten, sich aber auch immer wieder technische Fehler erlaubten. Aus diesem Grund verabschiedeten sich die beiden Mannschaften mit einem gerechten 11:11 Unentschieden in die Halbzeitpause.

Trainer Meinberger zeigte sich mehr als zufrieden, angesichts der individuellen Klasse des Gegners. Mit viel Aufopferung konnte man in den ersten 30 Minuten den Gegnern Paroli bieten, dabei zeigten auch junge Neulinge wie Marcel Meiser und Felix Gleich eine überzeugende Leistung. Jetzt hieß es, dran zu bleiben, mit Allem was geht. 

Und die Donaustädter starteten genauso engagiert wie zu Beginn der Partie. Erneut war es Valentin Lotos, der loslegte wie die Feuerwehr. Gleich fünf Treffer am Stück schenkte er den Gästen ein, die schier an seiner Athletik und Durchschlagskraft verzweifelten. Doch auch Ihnen gelang es an diesem Tag, immer wieder über die Kalchauers eine Antwort zu finden (16:16, 42. Minute). Doch die Hausherren gewannen, angepeitscht vom tollen und lautstarken Publikum, mehr und mehr Oberwasser. Zwar nahmen sie Lotos in eine enge Manndeckung, dafür übernahmen jetzt die anderen Spieler mehr Verantwortung- und zwar mit Erfolg. Vorne netzten Pasha, Helber, Stubhahn und Zaglauer für ihre Farben ein und hinten war es nun die kompakte Deckung und ein herausragender Eberhardt, die den Deggendorfern nun eine 21:18-Führung bescherten (50. Minute).

An ihm verzweifelten die Burghausener: HCD Tormann Dennis Eberhardt

Nun begann eine fulminante und spannende Schlussphase, in der beide Teams noch Alles in der Hand hatten. Dabei schwächten sich die Gäste jedoch immer wieder durch unnötige Zeitstrafen selber, was die Hausherren natürlich immer wieder dankend annahmen. Erneut waren es dann Helber, Pasha und Stubhahn, die in dieser hitzigen Phase die Nerven behielten und den HC Deggendorf zu einem 26:22 Erfolg über den SV Wacker verhalfen. 

Eine geschlossene Mannschaftsleistung, die dank viel Einsatz und Kampf mit einem tosenden Applaus und zwei wichtigen Punkten belohnt wird. Jetzt heißt es erstmal ausrasten und fokussieren. Dann heißt es nach einer einwöchigen Spielpause ab nach Pfarrkirchen, wo man nach dem Debakel von vor drei Wochen auf Wiedergutmachung aus ist.

Für Deggendorf spielten: (Tor) Eberhardt, Blöchinger, (Feld) Lotos(9), Stubhahn(5/5), Pasha(4), Helber(3), Grill(3), Zaglauer(2), Gleich, Meiser, Tiefensee, Czisch und Heuer. 


Etwas weniger Glück hatte im Vorspiel die männliche C-Jugend. Gegen körperlich überlegene Gäste aus Rottenburg zeigte man ebenfalls eine aufopferungsvolle Leistung und wurde letztendlich bei der knappen 24:25-Niederlage nicht belohnt. 

Ebenso knapp den Kürzeren zog die männliche B-Jugend auswärts beim TB Roding. Mit 22:18 musste man sich geschlagen geben und reiste leider mit leeren Händen in die Heimat zurück.

Einmal siegreich und einmal mit Nachsehen spielte die D-Jugend bei einem kleinen Spieltag. Zwar siegte man klar mit 33:0 gegen die HSG Straubing, verlor im zweiten Spiel gegen die SSG dann mit 27:10 ebenfalls eindeutig.