SSG-Handballdamen wollen sich neu erfinden
Trainerwechsel: Elena Joachim, Marc Malanin und Robert Kraus bilden erstmals Übungsleiter-Trio
Junge Spielerinnen auf dem Sprung in die Erste
Geschrieben von Peter Dermühl
Bei den Mettener Handballern geht der Neuaufbau weiter. Nach den Herren stehen nun auch die Oberliga-Damen vor einem Umbruch: Elena Joachim und Marc Malanin führen ab sofort als Cheftrainer-Gespann die SSG-Amazonen in die neue Saison, unterstützt vom Trainer-Urgestein Robert Kraus. Und das Team wird jünger denn je: Eine Reihe A-Juniorinnen stehen zum Sprung in die Erste bereit.
Noch mitten in der vergangenen Saison hatte Mane Schwab die Mettenerinnen als Cheftrainer unter seinen Fittiche genommen, nachdem das Übungsleiter-Duo Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima zurückgetreten war. Martin „Moartl“ Blüml, technischer Leiter der SSG, dankte Schwab für dessen Einsatz: „Als es für das Team auch atmosphärisch gar nicht gut lief, ist Mane sofort eingesprungen und hat geholfen.“ Metten beendete die Oberliga-Saison auf einem sicheren siebten Platz.
Mit Elena Joachim und Marc Malanin lenken nun zwei erfahrene Übungsleiter die Geschicke der Damen-Riege. Joachim, die in der Saison 2014/15 unter Trainer Malanin noch im Oberliga-Team gespielt hatte, sammelte über 14 Jahre mit Jugendmannschaften und der Damen II, mit der sie zuletzt zu Meisterehren kam, reichlich Übungsleiter-Erfahrung. Die Bernriederin hat über 22 Jahre Handball gespielt, darunter auch Landesliga für die SSG, und erwarb jetzt die C-Trainer-Lizenz.
Marc Malanin kommt auf über 30 Jahre als C-Trainer, mit Schwerpunkt Jugendarbeit bei den Mettenern. In seiner aktiven Zeit spielte er 25 Jahre lang hauptsächlich in der Landesliga-Mannschaft der SSG. Robert Kraus, der Dritte im Bunde, war ebenfalls im Landesliga-Team der Mettener aktiv und coachte bis zuletzt sowohl Jugend-Mannschaften als auch die SSG-Herrenreserve. „Mehr Handball-Kompetenz kann ein Trainer-Team im Amateurbereich eigentlich nicht zusammenbringen,“ freut sich Vorstandsmitglied Blüml.
Auf der Terrasse des Hauses Joachim sei man zusammengesessen, habe sich beraten und habe nach langen Gesprächen eine Woche vor Beginn der Trainingsvorbereitungen Ja zur Übernahme der Damen-Riege gesagt, verrät Elena Joachim. Die Spielerinnen merken bereits, dass die bisher gewohnte Individualität an sich nicht schlecht ist, „aber davor kommt die Pflege von Disziplin, Kampfgeist, Mannschaftgeist und Zusammenhalt,“ macht das Chefansager-Duo übereinstimmend klar.
Erstmals beginnen die Oberliga-Damen zusammen mit der Reserve die Saison-Vorbereitung und die hatte es bisher in sich: Teilnahme an der Blade-and-Bike-Night in Deggendorf, Mammut-Trainingseinheiten im Fitness-Studio in Offenberg und sogar Yoga zur Stärkung der Sinne und der Geisteskraft. Über die Trainingsbeteiligung können sich die Trainer nicht beklagen. Marc Malanin: „Es sind viele junge Spielerinnen dazugekommen, da wir in dieser Saison keine A-Juniorinnen gemeldet haben.“ Und Elena Joachim ergänzt: „Durch die Integration der Jungen und durch das Team Building soll ein Wir-Gefühl entstehen und das ist oberste Priorität.“
Wenn all die Pläne aufgehen, könnten die SSG-Damen wieder an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen. Das ist die für die neue Trainerschaft gegenwärtig noch kein Thema und will sich nicht festlegen lassen. Nur so viel: „Ein Tabellenplatz im Mittelfeld wäre wünschenswert,“ verlautbart das Trio. „Mettener Bescheidenheit,“ ist im Nachhall zu hören.