Die Klosterer der SSG Metten treten bei den Handballfüchsen Scheyern an – Saisonstart der Damen in der St. Benedikt-Sporthalle – Reserveteams im Einsatz
Metten – Nach Aufsteiger TSV Indersdorf, den Mettens Oberligisten zum Saisonauftakt mit 38:18 nach Hause geschickt hatten, geht es am Samstag gegen einen weiteren Liga-Neuling: Ab 19 Uhr fliegt der Ball bei den Handballfüchsen Scheyern (Kreis Pfaffenhofen). Die SSG-Damen starten am Sonntag um 17 Uhr zuhause gegen die HSG Freising-Neufahrn in die Saison, ebenso die Damen- und Herren-Reserve. Auch die B-Juniorinnen und -Junioren der Klosterer gehen am Wochenende auf Punktejagd.
Der Orden der Benediktiner hat nachweisbar prägenden Einfluss auf den Handball in Bayern. Genannt seien der SSV Ettal, der unter der Obhut der Mönche wächst und gedeiht, und selbstverständlich die SSG Metten, mit Unterstützung des Mönchskonvents gegründet von dem passionierten Handballer und Benediktiner-Pater Eberhard Lorenz sowie dem ebenfalls handballsüchtigen Lehrer Georg Noll.
In Scheyern bei Pfaffenhofen an der Ilm steht ebenfalls eine Benediktiner-Abtei. Knapp einen Kilometer davon entfernt wurden 1997 die Handballfüchse Scheyern aus der Taufe gehoben. Zwar waren es weltliche Handballnarrische, aber die Nähe des seit 1119 bestehenden Klosters scheint sich – siehe Ettal und Metten – magnetisch auszuwirken: Neun Jugendmannschaften gibt es in Scheyern, die Damen sind dieses Jahr in die Bezirksliga und die Herren in die Bezirksoberliga (BOL) aufgestiegen.
Christian Missy, sportlicher Leiter der Füchse, wundert sich immer noch ein wenig über den enormen Sprung nach oben: „Wir haben innerhalb von nur drei Jahren einen unglaublichen Aufschwung erlebt, allein mit dem Durchmarsch der 1. Herren von der Bezirksklasse in die BOL.“ Die intensive Jugendarbeit zahle sich aus. „Mit dem Aufstieg schnuppern wir mal rein in die Liga und wollen Erfahrung sammeln,“ gibt sich Missy, der Rückraum rechts spielt, betont bescheiden.
Mettens Oberliga-Herren fahren am Samstag mit leichtem personellem Aderlass aufgrund privater Verpflichtungen dreier Spieler nach Oberbayern. Cheftrainer Walter Steininger ist dennoch zuversichtlich: „Wenn wir eine zweite Halbzeit wie gegen Indersdorf auf die Platte bringen, mache ich mir wenig Sorgen.“ Mit dabei sind Leistungsträger wie die beiden Böhmen Karel Květoň und Jan Matoušik. Aber auch die zuletzt erfolgreich aufspielenden SSG-Jungspunde werden in der Halle der Realschule Pfaffenhofen auflaufen. Abwehrchef Patrick Sigl wird erneut die Defensive dirigieren, ebenso wie im Angriff das Duo Florian Sedlmeier und Matthies Elgeti mit die Fäden ziehen.
Ihr Saison-Debut geben die Oberliga-Damen der SSG Metten am Sonntag um 17 Uhr zuhause in der St. Benedikt-Sporthalle gegen die HSG Freising-Neufahrn. Das Cheftrainer-Duo Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima kann bis auf Rebecca Tragl, die studienbedingt aussetzen muss, auf einen kompletten Kader zurückgreifen.
Das Team hat eine intensive Vorbereitungsphase hinter sich. Klima: „Höhepunkt war das mehrtägige Trainingslager in Pilsen unter Leitung von Milos Slaby, einem ehemaligen tschechischen Nationaltorhüter.“ Für weitere technische Raffinessen habe Mettens Trainer-Fuchs Klaus Töpl gesorgt. Die beiden Übungsleiter sehen ihre Schützlinge in der noch stärker gewordenen Liga in der Endabrechnung mindestens auf Platz vier. Aufstiegsfavoriten sind für Kerstin Scheichenzuber die ehemaligen Landesligisten TSV Schleißheim und TV Altötting.
Weitere Partien am Wochenende: Samstag, 15 Uhr, Bezirksklasse Ost: Damen II – TV Eggenfelden; Sonntag, 11 Uhr, B-Junioren, Bezirksübergreifende Oberliga (ÜBOL): TSV Rottenburg – SSG; 13 Uhr, C-Juniorinnen (ÜBOL): SSG – TSV Schleißheim; 15 Uhr, Bezirksklasse Ost: Herren II – TV Eggenfelden II.
Bericht: Peter Dermühl