Klosterer verlieren hart umkämpfte Partie in Burghausen


SVW Burghausen – SSG Metten 32:31 (17:16)

Geschrieben von David Huml und Walter Steininger

An Dramatik nicht mehr zu überbieten war der Derby-Klassiker in der Handball-Oberliga der Herren zwischen dem SV Wacker Burghausen und der SSG Metten. 32:31 (17:16) hieß es nach einem Herzschlag-Finale für die Wackeraner.

Am vergangenen Wochenende fuhr die erste Garde der SSG nach Burghausen einen der direkten Verfolger in der Tabelle. Leider war die Mannschaft auch dieses Mal deutlich ersatzgeschwächt: gleich fünf Spieler fehlten verletzungs- oder arbeitsbedingt (Jan Matousik, Patrik Sigl, Max Bürger, Jan Friedrich und Philipp Gäck).

Obwohl der breit aufgestellte Kader die Mannschaft über die Saison hinweg stark gemacht hat, wollte man gegen Burghausen auch zu zehnt einen Sieg holen. Zu Beginn merkte man auf Mettner Seite eine gewisse Unkonzentriertheit: häufig wurden Angriffe etwas zu fahrig ausgeführt. Die Druckbewegungen wurden nicht mit letzter Konsequenz in Richtung Tor ausgeführt und in Folge passierten viele unnötige
technische Fehler. Auch versuchten die Mettner immer wieder Karel Kveton am Kreis in Aktion zu bringen, was immer wieder von der sehr offensiv agierenden Burghausener Abwehr verhindert wurde.

Doch auch Burghausen kämpfte immer wieder mit leichten Ballverlusten und technischen Fehlern. Vor allem die Youngsters Marvin Graf und Jakob Rümmelein konnten sich mit ihrer „Spritzigkeit“ immer wieder im Eins gegen Eins gegen die Abwehr durchsetzen. Da
leider wie in den vergangenen Partien die Abwehr auf Mettner Seite zu passiv ausgeführt wurde konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff netzte Burghausen noch zum 17:16 ein.

Marvin Graf – Der nächste Junge aus dem Mettener Talentstadl, der auch gegen Burghausen seine Klasse gezeigt hat)

In der Halbzeitpause ermahnte Walter Steininger sein Team, die Angriffe konsequenter zu führen und auch die Angriffe der Burghausener durch festeres Zupacken zu unterbinden. Da man die letzten Partien stets erst in Halbzeit zwei gewonnen hatte, war man frohen Mutes, dass es auch diesmal wieder gelingen würde – die Mannschaft wollte alles geben. Insbesondere über erfolgversprechende Tempoangriffe wollte man Erfolge erzielen.

Doch gegen die immer offensiver agierende Abwehr der SVW fiel das nicht leicht. Immer wieder startete Metten die Angriffe geschickt – der letzte Pass wurde jedoch häufig von der Burghausener Abwehr geblockt. Die offensiv agierende Defensive der Hausherren zwang die SSG außerdem dazu, jeden Angriff aus der Bewegung heraus zu beginnen, was extrem viel Kraft kostete. Und hierbei rächte sich die deutlich dezimierte Auswechselbank: da alle Spieler enorm hohe Spielanteile hatten, schwanden zum Ende der Partie immer mehr die
Kräfte. Dadurch passierten auch immer wieder Konzentrationsfehler.

Burghausen konnte diese in Folge immer wieder nutzen. Das Kopf-an-Kopf-Rennen fand in den letzten zwei Minuten seinen Höhepunkt:
Burghausen erhielt berechtigter Weise einen 7-Meter-Strafwurf, da die Mettner Abwehr sich im Kreis befunden hatte. Der Wurf saß und Wacker ging mit 32:31 in Führung. Es standen noch 30 Sekunden auf der Uhr, die der SSG für einen Ausgleich blieben. Ein letzter Angriffsversuch der Mettener scheiterte jedoch am Burghausener Torwart.

So gewann die SVW die Partie nach einem harten Kampf die Partie mit einem Tor Abstand. Ein Dank gilt auch den fünf treuen Mettner Fans, die den weiten Weg nachBurghausen auf sich genommen hatten und die bittere Niederlage vor Ort miterlebten

Die Analyse von Cheftrainer Walter Steininger:

Cheftrainer Walter Steininger


Wenn man mit zwei Autos zum Auswärtsspiel anreisen kann … Matousik, Sigl und Bürger verletzt bzw. krank, Gäck und Friedrich verhindert: Deshalb reiste man mit einem Minikader zum Verfolger. Zum Glück konnte Marvin Graf mitspielen, denn er erwies sich aufgrund seiner Vielseitigkeit als echteBereicherung und wertvolle Unterstützung.

Von Beginn an entwickelte sich ein Kopf-an-Kopfrennen, in dem um jeden Zentimeter gekämpft wurde. Zwar war die Begegnung spielerisch nicht auf höchstem Niveau, aber von der Intensität her wurde allen Beteiligten alles abverlangt. Kraus war in der ersten Hälfte ein guter Rückhalt und entschärfte einige Versuche der Hausherren. In der Deckung stand man zumeist recht stabil, ließ sich aber in 5-6 Situationen zu leicht hinterlaufen.

Im Angriffsspiel wusste man über weite Strecken zu überzeugen, aber in zu vielen Situationen spielte die SSG dem Kontrahenten den Ball regelrecht in die Hände, was sich zum Ende letztlich rächte. Auch Hias Elgeti wusste im zweiten Durchgang zu überzeugen. Mit zunehmender Belastung und häufig am Limit, verlor man etwas die Konzentration, dadurch den spielerischen Faden und verstrickte sich in viele Einzelaktionen.

Insgesamt muss man der Mannschaft dennoch ein großes Kompliment aussprechen, auch wenn man ohne Zählbares nachhause reisen musste. Zwei Feldspieler zum Wechseln sind bei dieser Intensität einfach zu wenig. Denn was vor allem der Rückraum an diesem Tag an Einsatzbereitschaft offenbarte ist aller Ehren wert, einen Punkt hätte sich die SSG allemal verdient. Gerne hätte man noch länger in der Spitzengruppe mitgemischt, nun musste man einen Dämpfer hinnehmen. Die Aufgaben werden auch nicht wirklich leichter, denn am kommenden Samstag muss man beim Spitzenreiter Altenerding antreten. Jetzt heißt es wieder die Kräfte zu mobilisieren und erneut alles in die Waagschale zu werfen.

Hoffentlich entspannt sich die Personalsituation ein wenig, sodass man für die Anreise zumindest ein drittes Auto braucht.
Gerne darf man auch die wirklich gute Spielleitung der Unparteiischen Lehmann/Sorcik vom FC Bayern München erwähnen, die das Geschehen stets im Überblick hatten.

So spielte die SSG Metten in Burghausen:
Tor: Hias Elgeti, Stefan Kraus; Feld: Květoň, Huml, Muhr, Graf, Rümmelein, Sedlmeier, M. Elgeti, Klima.

Die Tore warfen: Karel Květoň (4 Tore), David Huml (8), Vincent Muhr (1), Marvin
Graf (3), Jakob Rümmelein (6), Florian Sedlmeier (3), Matthies Elgeti (4), Sebastian
Klima (6/davon fünf verwandelte 7-Meter-Strafwürfe).